Aktuell befinden wir uns im heiligen Monat Ramadan, der vom 1. bis zum 29. März 2025 stattfindet. Heute ist der 23. Tag dieses besonderen Zeitraums.
Der Ramadan, der neunte Monat des islamischen Kalenders, ist eine heilige Zeit der Reflexion, Spiritualität und Gemeinschaft für Muslime weltweit. Während dieser Zeit fasten gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und verzichten auf Essen, Trinken und andere körperliche Genüsse. Das Fasten wird nach Sonnenuntergang mit dem Iftar gebrochen, während die Mahlzeit vor Sonnenaufgang, Suhoor, hilft, die Energie für den kommenden Tag aufrechtzuerhalten.
Für muslimische Fußballerinnen und Fußballer bedeutet der Ramadan eine Herausforderung, denn sie müssen ihre religiösen Pflichten mit den Anforderungen des professionellen Sports in Einklang bringen. Dies erfordert körperliche Belastbarkeit, mentale Stärke und zunehmend auch Unterstützung von Vereinen und Ligen.
Herausforderungen für Fußballerinnen und Fußballer während des Ramadan
Für Profisportler bringt das Fasten besondere physiologische Herausforderungen mit sich. Da Trainingseinheiten und Wettkämpfe über den Tag verteilt stattfinden, kann der lange Verzicht auf Nahrung, Flüssigkeit und Energiezufuhr zu Erschöpfung, Dehydrierung und verminderter Ausdauer führen – alles Faktoren, die sich auf Leistung und Regeneration auswirken.
Gleichzeitig ist der Ramadan für viele muslimische Fußballer nicht nur eine Prüfung der körperlichen Belastbarkeit, sondern auch eine Zeit der mentalen und emotionalen Stärkung. Viele beschreiben das Fasten als eine Quelle der spirituellen Kraft und Disziplin, die ihnen hilft, sowohl auf als auch neben dem Platz fokussiert, engagiert und geeint zu bleiben.
Wie sich Spieler und Vereine während des Ramadan anpassen
Um die Leistungsfähigkeit der Spielerinnen und Spieler aufrechtzuerhalten, setzen Vereine und medizinische Teams gezielte Strategien um, darunter:
- Optimierte Ernährungspläne: Sorgfältig geplante Mahlzeiten vor und nach den Fastenzeiten gewährleisten eine ausgewogene Energieaufnahme und ausreichende Hydration.
- Anpassung der Trainingspläne: Wo möglich, werden Trainingseinheiten in die Abendstunden verlegt, um die Belastung während der Fastenzeit zu minimieren.
- Medizinische und leistungsbezogene Überwachung: Sportwissenschaftler und medizinische Betreuer der Vereine arbeiten eng mit den fastenden Spielern zusammen.
- Leitlinien von Fußballverbänden: Der DFB stellt Trainings- und Ernährungsempfehlungen für muslimische Spieler während des Ramadan bereit.
- Individuelle Entscheidungen zum Fasten: Manche Spieler fasten auch an Spieltagen, während andere ihr Fasten verschieben – eine im Islam erlaubte Praxis für Personen mit hohen körperlichen Anforderungen.
Wie Ligen und Vereine muslimische Spieler unterstützen
Mit wachsendem Bewusstsein für die Bedeutung des Ramadan haben Ligen und Vereine Maßnahmen eingeführt, um fastende Spieler zu unterstützen – von angepassten Trainingsplänen bis hin zu Spielunterbrechungen bei Abendspielen. Allerdings sind diese Unterstützungsmaßnahmen nicht einheitlich, insbesondere im Frauenfußball.
Ramadan in der Praxis: Wie sich der Fußball anpasst
Frauenfußball und Ramadan: Ein wachsendes Potenzial für Inklusion
Während im Männerfußball zunehmend Fortschritte gemacht werden, um fastende Spieler zu unterstützen, hinkt der Frauenfußball in dieser Hinsicht hinterher.
Premier League und Bundesliga: Vorreiter in Sachen Inklusion
Seit 2021 erlaubt die englische Premier League Schiedsrichtern, Spiele bei Sonnenuntergang zu unterbrechen, um muslimischen Spielern das Fastenbrechen zu ermöglichen.
Ligue 1: Ein umstrittener Umgang mit dem Ramadan
Die französische Ligue 1 verfolgt hingegen eine andere Politik. Der französische Fußballverband (FFF) verbietet Spielunterbrechungen für fastende Spieler unter Berufung auf die strikten Säkularismus-Gesetze des Landes.
Die Zukunft des Ramadan im Frauenfußball
Mit dem wachsenden Anteil muslimischer Frauen im Profifußball müssen Vereine und Verbände nun die Chance erkennen, proaktiv Veränderungen voranzutreiben.
Wichtige Erkenntnisse
- Der DFB hat offizielle Trainings- und Ernährungsempfehlungen für fastende Spieler entwickelt.
- Der Frauenfußball hat großes Potenzial, in Sachen kulturelle und religiöse Inklusion voranzugehen.
- Während die Premier League und Bundesliga das Fastenbrechen während Spielen ermöglichen, bleibt Ligue 1 bei ihrer strikten säkularen Haltung.
- Vereine und Verbände müssen ihre Maßnahmen ausweiten, um muslimische Fußballerinnen während des Ramadan voll zu unterstützen.
Fazit
Die Diskussion über Ramadan und Fußball entwickelt sich weiter. Während einige Ligen bereits positive Schritte unternehmen, bleibt die Unterstützung in anderen Bereichen aus.