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    Die unsichtbare Macht: Warum der erste Co-Trainer nicht die Anerkennung erhält, die er verdient!

    Im Profifußball strahlt der Cheftrainer im Rampenlicht, trägt die Verantwortung für Sieg oder Niederlage und ist das Gesicht des Vereins. Doch hinter jedem erfolgreichen Cheftrainer steht eine oft unterschätzte, aber entscheidende Figur: der erste Co-Trainer. Dieser “zweite Mann” ist nicht nur ein verlängerter Arm, sondern der wichtigste Partner im Trainerstab. Dennoch bleibt die Wertschätzung für diese essenzielle Rolle – insbesondere im finanziellen und öffentlichen Bereich – deutlich hinter deren Bedeutung zurück.

    Der erste Co-Trainer: Die zentrale Säule im Trainerteam

    In der Fußballwelt heißt es oft: “Der zweite Mann ist der wichtigste Mann.” Und diese Aussage trifft den Kern. Der erste Co-Trainer ist nicht einfach nur ein Helfer, sondern die rechte Hand des Cheftrainers, derjenige, der operative Verantwortung trägt und oft selbst in den Vordergrund tritt, wenn es die Situation erfordert.

    Seine Aufgaben umfassen weit mehr als bloße Unterstützung:
    • Vertretung des Cheftrainers: Fällt der Cheftrainer aus – sei es durch Krankheit oder Sperren – übernimmt der erste Co-Trainer die Leitung des Teams. Er steht an der Seitenlinie, gibt taktische Anweisungen und trägt die Verantwortung für die Mannschaft in einer Drucksituation.
    • Medienarbeit: Immer häufiger übernimmt der erste Co-Trainer gerade im Ausland auch mediale Aufgaben. Er vertritt die Ideen und Philosophie des Trainerteams in Interviews und sorgt dafür, dass die Kommunikation zwischen Team und Öffentlichkeit reibungslos läuft.
    • Strategie und Planung: Der erste Co-Trainer spielt eine zentrale Rolle bei der Spielvorbereitung, der Gegneranalyse und der Trainingssteuerung. Seine Verantwortung geht dabei weit über technische Details hinaus – er übersetzt die Vision des Cheftrainers in konkrete Maßnahmen auf dem Platz.
    Eine Rolle im Wandel: Vom Helfer zum Partner

    In den letzten 20 Jahren hat sich die Position des ersten Co-Trainers massiv gewandelt. Während er früher oft nur als “verlängerter Arm” des Cheftrainers gesehen wurde, ist er heute ein vollwertiger Partner mit spezifischen Verantwortungsbereichen. Viele Cheftrainer betonen, wie schwierig es ist, eine wirklich gute Nummer 2 zu finden. Ein exzellenter Co-Trainer muss nicht nur fachlich überzeugen, sondern auch menschlich: Er ist oft derjenige, der das Team zusammenhält, Stimmungen wahrnimmt und als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam fungiert.

    Trainer wie Jürgen Klopp, Pep Guardiola oder Thomas Tuchel sind bekannt dafür, bei der Auswahl ihrer Co-Trainer besonders hohe Ansprüche zu stellen. Dabei wird oft gezielt nach Experten gesucht, die nicht einfach nur Anweisungen befolgen, sondern eigene Ideen einbringen und den Cheftrainer durch konstruktive Kritik und frische Impulse ergänzen.

    Exzellente Ausbildung als Grundvoraussetzung

    Die hohe Professionalität und Expertise des modernen Co-Trainers zeigt sich auch in seiner Ausbildung. Viele erste Co-Trainer besitzen mittlerweile die UEFA Pro Lizenz oder die renommierte deutsche Fußballlehrer-Ausbildung. Diese Abschlüsse setzen fundierte Kenntnisse in Taktik, Technik, Mannschaftsführung und Psychologie voraus. Sie machen den ersten Co-Trainer zu einem Experten, der auf Augenhöhe mit dem Cheftrainer arbeitet und dessen Vision im Tagesgeschäft umsetzt.

    Die fehlende Wertschätzung: Ein Problem des Marktes

    Trotz ihrer erbrachten Leistungen und hohen Qualifikation bleibt die Wertschätzung des ersten Co-Trainers hinter den Erwartungen zurück. Vor allem bei Gehaltsverhandlungen zeigt sich eine massive Diskrepanz: Der Cheftrainer verdient häufig das Zehn- bis Fünfzehnfache seines ersten Co-Trainers. Diese Differenz steht in keinem Verhältnis zur Verantwortung und zum Einfluss, den der Co-Trainer auf den Erfolg eines Teams hat.

    Hinzu kommt, dass Cheftrainer oft mehrere Co-Trainer in ihrem Stab haben – etwa für Spezialaufgaben wie Taktikanalysen oder Fitness. Doch der erste Co-Trainer bleibt die zentrale Figur, der das Team bei Abwesenheit des Cheftrainers anführt und die Hauptlast der operativen Arbeit trägt. Angesichts dessen stellt sich die Frage, warum diese Position in vielen Vereinen nicht angemessen honoriert wird.

    Fazit: Zeit für ein Umdenken

    Es ist an der Zeit, diese Lücke zu schließen und den ersten Co-Trainer als das anzuerkennen, was er wirklich ist: die zentrale Säule im Trainerstab, ohne die kein Team auf höchstem Niveau erfolgreich sein kann. Denn im modernen Fußball ist der Erfolg eines Teams niemals der Verdienst eines Einzelnen – er ist das Ergebnis eines perfekt eingespielten Trainerteams, in dem der erste Co-Trainer eine herausragende Rolle spielt.

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